DAMEN-EUROPAMEISTERSCHAFT 2001 in Brno
Damen-Europameisterschaft 2001 in Brünn/Tschechien
Ein Bericht von Bundessportwart Werner Ertel
Aachen, den 10.Mai 2001

Vom 30.04.-bis 05.05. 2001 fand in Brünn/Tschechien die Europameisterschaft für Damen und Damen- Mannschaft statt.
Die DBU nominierte für die Titelkämpfe, die amtierenden Europameisterinnen Franziska Stark aus Schwetzingen und Karin Mayet aus München, die Deutsche Meisterin Janine Drescher aus Stolberg und Diana Stateczny aus Bochum. Daniela Husseneder aus Fulda und Sandra Ortner aus Böblingen vervollständigten das deutsche Aufgebot. Betreut wurde das deutsche Team von Bundessportwart Werner Ertel.
Brünn liegt ca. 200 Km südöstlich von Prag. Alle Teilnehmer waren im Holiday-Inn Hotel untergebracht. Der Spielort war im Pressezentrum des Messegeländes von Brünn, daß direkt mit dem Spielerhotel verbunden ist. Die Organisatoren vor Ort hatten sich viel Mühe gegeben und in knapp vier Wochen der Vorbereitung den Teilnehmern aus 14 Nationen einen würdigen Rahmen geboten.
Der erste Titel wurden im Wettbewerb 14.1-Einzel vergeben. Hier setzte sich die in Amerika lebende Norwegerin Line Kjörsvik in einem sehr nervösen Endspiel gegen Franziska Stark durch. Das Finale war im gesamten Verlauf ausgeglichen. Nach Zwischenständen von 15:16, 24:26, 49:45, 61:62 siegte Line Kjörsvik letztendlich 75:72. Das Los entschied, daß Sandra Ortner durch Diana Stateczny nur den 9. Rang belegt und Janine Drescher im Viertelfinale gegen Daniela Husseneder auf der Strecke blieb. Das mit Franziska Stark, Daniela Husseneder, Janine Drescher und Diana Stateczny vier Damen unter den besten acht rangieren spricht für die Stärke der Deutschen.
Haben unsere Damen im 14.1-Wettbewerb schon hervorragend abgeschnitten, im 8-Ball sind sie noch stärker. Hier zogen alle fünf ins Achtelfinale ein. Janine Drescher verlor gegen Ulrika Andersson aus Schweden und Diana Stateczny hatte im Viertelfinale gegen Sandra Ortner das Nachsehen. Der Siegeszug von Sandra Ortner wurde im Halbfinale von Gerda Hofstetter mit einer denkbar knappen 4:5 Niederlage gestoppt. Franziska Stark eliminierte im Achtelfinale die Schwedin Christina Nicklasson und im Viertelfinale die Norwegerin Eva Linn Fossheim. Karin Mayet gewann im Achtelfinale gegen die Schweizerin Christina Naeff und im Viertelfinale gegen Estelle Bijnen aus Holland. Im Halbfinale schaltete sie Titelverteidigerin Franziska Stark aus, hatte aber im Finale gegen die aus Amerika eingeflogene Österreicherin Gerda Hofstetter keine Reserven und musste sich mit 1:5 geschlagen bekennen.
Im 9-Ball gelangte nur Franziska Stark ungeschlagen ins Achtelfinale. Die vier anderen Deutschen Teilnehmerinnen mussten durch die Verliererrunde. Das Los entschied, das in der zweiten Runde Karin Mayet und Daniela Husseneder aufeinander kamen. Daniela Husseneder kam in der Verlierrunde auf Diana Stateczny, für die das Turnier hier zu Ende war. Daniela Husseneder erwischte es im Achtelfinale durch eine 2:7 Niederlage gegen die Norwegerin Ine Helvik und Sandra Ortner in der gleichen Runde gegen Gerda Hofstetter. Franziska Stark gewann im Achtelfinale gegen die Schweizerin Christine Naeff und Karin Mayet gegen Sabina Dederding aus der Schweiz. Im Viertelfinale trafen die beiden Deutschen aufeinander und die Münchnerin gewann 7:4. Im Halbfinale zerstörte Karin Mayet den Höhenflug der Italienerin Valentine Romeo und stand wie im vorigen Jahr im Finale. Im Finale führte Karin Mayet 2:0 und 3:1. Nach einem 4:6 Rückstand verschoss Ulrika Andersson einen Matchball und Karin Mayet konnte zum 6:6 aufschlissen. Vier Bälle vor dem Ende verließen Ulrika Andersson die Nerven. Aus einem Save wurde ein Foul. Karin Mayet hat Ball in Hand und fährt mit dem Titel nach Hause.
Den Abschluss der Europameisterschaften bildeten wieder der Teamwettbewerb. Unsere Damen hatten in der 1.Runde mit Griechenland eine Aufgabe bekommen, die mit 2:1 gelöst wurde. Als erste war Janine Drescher mit ihrem 14.1-Spiel fertig. Sie gewann 75:19. Fast gleichzeitig musste Sandra Ortner zusehen wie ihre Griechische Kontrahentin ein Spiel nach dem anderen ausschoss. Nach 0:6 Rückstand hieß es am Schluss 2:7. Daniela Husseneder tat sich zwar etwas schwer, gewann aber doch im 8-Ball 5:2. In der zweiten Runde gegen Frankreich gewann Janine Drescher ihr 14.1-Spiel 75:4 und Sandra Ortner im 8-Ball 5:0 sodass Franziska Stark nach ihrem dritten Spiel abbrechen konnte. In der dritten Runde gegen die Schweiz gewann Janine Drescher 75:58 und Karin Mayet im 9-Ball 7:4. Hier musste sich Sandra Ortner gegen Sabina Dederding mit 2:5 geschlagen geben. Im Halbfinale gegen Titelverteidiger Schweden erwischte es Janine Drescher gegen Christina Nicklasson mit 47:75. Karin Mayet gewann ihr 9-Ball Spiel 7:4 gegen Ulrika Andersson und Franziska Stark gewann im 8-Ball 5:3 gegen Helena Nyberg. Im Finale traf die Deutsche Mannschaft auf Norwegen. Hier legte Karin Mayet im 9-Ball mit einem 7:2 gegen Ine Helvik den Grundstein zum Sieg. Franziska Stark gewann ihr 14.1-Spiel gegen Line Kjörsvik genau so sicher mit 75:31. Nach dem der Deutsche Sieg feststand, wurde das 8-Ball Spiel von Diana Stateczny beim Stand von 3:4 abgebrochen.
Trotz der nicht zu verkennenden Leistungsstärke aller Nationen ist die DBU mit Abstand die stärkste Nation in Europa. In der Disziplin 14.1-Einzel standen mit Franziska Stark und Daniela Husseneder zwei Deutsche auf dem Treppchen, vier rangieren unter den besten 8 und alle sind unter den besten 9 der Rangliste zu finden. Im 8-Ball sind mit Karin Mayet, Franziska Stark und Sandra Ortner drei Deutsche auf dem Treppchen, vier unter den besten 8 und alle unter den besten 9 Plaziert. Im 9-Ball Einzel verteidigte Karin Mayet ihren im vergangenen Jahr in Bregenz errungenen Titel erfolgreich. Das Deutsche Team gewann den Mannschafts-Europameistertitel und unterstrich in Eindrucksvoller Manier ihre Überlegenheit in Europa. Von dreizehn möglichen Medaillen, nehmen die Damen sieben mit nach Deutschland !!!